Paris - Roubaix



Paris-Roubaix gilt als die Königin der Klassiker. Viele Profis verbindet eine Hassliebe mit dem 250 Kilometer langen Rennen, das zu einem Fünftel über gröbstes Kopfsteinpflaster führt. Dreckverschmierte Fahrer, ekstatische Fans, der Wald von Arenberg und die finale Runde im Velodrom von Roubaix machen das Rennen zum Mythos. 

Eigentlich würden die meisten Kölner Radwege schon ausreichen, um das unwegsame Kopfsteinpflaster bei Paris-Roubaix zu imitieren. Wir haben aber noch ein Schippchen drauf gelegt: Diverse Gravel- und Pavé-Sektoren und der schlechteste Asphalt der Region warten auf euch. Wickelt ein zweites Band um den Lenker, zieht die breiten Schlappen auf und taped den Ehering: Roaar heißt euch willkommen in der „Hölle des Rheinlands“!

Wir starten den „Tag in der Hölle“ in der Kölner Südstadt und nehmen mit dem „Ferkulum“ und der „Trajanstraße“ gleich die ersten Sektoren in Angriff. Bis Berzdorf folgen mehrere Schotter- und eine kurze Pflaster-Passage. Feines Geläuf im Vergleich zu dem was uns an der „Kiesgrube Lorenzhof“ erwartet. Ab hier wird es erst staubig und dann holprig. Wir jagen über das Pflaster an der Polizeischule, umrunden diese, nur um kurz darauf den Sektor am „Jagdschloss Falkenlust“ unter die Räder zu nehmen.

Ab hier sind der Wind, verdreckte Feldwege und die Bahnlinie Köln-Bonn unsere Feinde, bevor wir schließlich den Villerücken hinauf buckeln und hinunter nach Weilerswist rollen. Entlang der Swist quälen wir uns auf miesem Asphalt via Bliesheim nach Liblar. Hier beginnt ein weiterer Schotter-Sektor, der uns erst unter der „Pont Gibus“ entlang führt und dann auf die Seestrasse mündet, die mit den durchwühlten Grasflächen links und rechts des Weges optisch dem Wald von Arenberg ähnelt.

Ähnlich wie bei Roubaix hat der Bergbau die Landschaft vor den Toren Kölns geprägt. Aufgeforstete Wälder, umgesiedelte Dörfer, Kraftwerke und Bahntrassen sind typisch für die Region rund um Hürth und Erftstadt. Hier sind auch die nächsten Sektoren zu bewältigen. Der Schotter wird gröber, die Distanz zum Ziel kürzer. Durch den Kölner Stadtwald führt uns der letzte Sektor zum Ziel, dem Kölner Radstadion mit der Albert-Richter-Bahn. Jetzt fehlt nur noch ein stilechtes Bierchen unter der eiskalten Dusche.